Recyling auf dem WC

Unsere Experiment-Leser erwarten an dieser Stelle jetzt sicherlich einen packenden Erfahrungsbericht: Wie werden wir mit dem einlagigem Altpapier zurecht kommen, wann ist der wunde Popo wieder verheilt… und so weiter. Allerdings müssen wir da enttäuschen. Denn wir haben zwar ein Recycling-Toilettenpapier erstanden, jedoch ist es sehr komfortabel.

Tag 23: Wir müssen mal!

Unsere Experiment-Leser erwarten an dieser Stelle jetzt sicherlich einen packenden Erfahrungsbericht über das verwendete „Bio-Klopapier“: Wie werden wir mit dem einlagigem Altpapier zurecht kommen, wann ist der wunde Popo wieder verheilt… und so weiter. Allerdings müssen wir da enttäuschen. Denn wir haben zwar ein Recycling-Toilettenpapier erstanden, jedoch ist es sehr komfortabel.

Das „Solo Recycling Papier“ von Aldi Suisse ist dreilagig und hat 200 Blatt pro Rolle. Soweit, so bequem. Leider wissen wir sonst über dieses Klopapier recht wenig. Weder ist auf der Verpackung angegeben, ob Bleichmittel verwendet wurden, noch woher das Papier eigentlich stammt. Lediglich die Information, dass die Rollen aus Deutschland importiert wurden, ist der Verpackung noch zu entlocken. Damit ist das „Solo“ in guter Gesellschaft, etwa zwei Drittel der Haushalts- und Hygienepapierprodukte, die in der Schweiz verbraucht werden, stammen aus dem Ausland.

Der WWF hat 2006 eine Untersuchung gestartet, wieviel Toilettenpapier in der Schweiz aus Recyclingpapier oder sogar FSC-zertifiziertem Zellstoff stammt. Leider führen nicht viele Supermärkte derartiges Papier: „Ein Grossteil der Tissueprodukte besteht aus Frischfasern unbekannter Herkunft. Viele Handelsketten haben gar keine umweltfreundlichen Tissueprodukte aus Recyclingfasern oder FSC-zertifizierten Zellstoff in ihrem Sortiment„, heisst es in der WWF-Studie. In dieser wird weiter die Vermutung geäußert, dass der Hersteller des Aldi-Papiers SCA Tissue ist, die u.a. auch „Danke“ produzieren. Der Produzent schneidet im WWF-Ranking recht gut ab. Ein weiterer interessanter Aspekt aus der Studie: Consumer-Produkte haben einen sehr niedrigen Recyclinganteil. Einen hohen Anteil an Recyclingfasern haben Hygienepapierprodukte, die für Büros, Schulen oder andere öffentliche Einrichtungen hergestellt werden. Eigentlich ein Unding, oder?

Biofazit

Der „Umstieg“ aufs Recycling-Papier ist eigentlich keiner, da wir schon vorher nicht zu „Frischfaser-Klopapier“ gegriffen haben. Das Toilettenpapier von Solo ist recht günstig (3,89 SFr bzw. 2,43 Euro) für 12 Rollen. Das Papier ist weich, aber nicht zu dick – und auch für empfindliche Hintern geeignet ;-) Vielleicht kein Produkt für 5-Lagen-Erbsenprinzessinnen, aber die gibts ja nicht in unserem Haushalt (ok, unsere Katze vielleicht, aber die braucht ja kein Klopapier). Schön wäre noch zu wissen, ob nun Bleichstoffe im Papier sind – dazu werden wir am besten eine E-Mail an den Hersteller schicken, vielleicht erhalten wir ja eine Antwort…